Auspuffkorrosion vs. Propeller

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lima-mike
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Auspuffkorrosion vs. Propeller

Beitrag von lima-mike »

Hallo zusammen,

da ich ein sehr unerfreuliches Erlebnis im Fluge mit meiner Ente hatte, welches ein nicht unerhebliches Sicherheitsrisiko darstellt, will ich es mit Euch auf diese Weise teilen.

Nach einem wunderschönen Flug in den Alpen stellte ich bei der Reinigung nach der Landung Beschädigungen an den Propellerblättern fest. Es handelte sich um Lackschäden sowie tiefe Einschnitte, welche mehrere Gewebeschichten in die Tiefe reichten. In einem steckte sogar noch ein ca. 2mm breiter und 6mm langer Metallspan. Die Oberfläche um die Beschädigungen war mit bernsteinfarbenem Abrieb versehen. Sogar die linke Tragfläche hatte einen Einschlag abbekommen.
Zunächst vermutete ich, dass sich Schrauben im Flug gelöst und dann durch den Propeller auf die Tragfläche geschleudert wurden aber nach gründlicher Inspektion konnten keine fehlenden Schrauben ausfindig gemacht werden.
Mit der ansässigen Fluwerft wurde dann der Auspuff demontiert und beim Bewegen konnte man bereits frei bewegliche Teile im Inneren hören. Aufgrund von Korrosion und mit der Vibration haben die Schikanen im Topf angefangen zu zerfallen und die freigewordenen Teile sind dann über das Auspuffrohr direkt auf den drehenden Propeller geprallt, der diese dann teilweise so beschleunigte, dass sie sogar die Tragflächen beschädigten.

Resultat:
- Propeller bei MT überholt und neue Blätter anfertigen lassen (die alten waren reparabel aber die Gewindesteigung der damals verwendeten Ankerbolzen ist seit 2003 nicht mehr zulässig!).
- Auspufftopf bei einem Entwicklungsbetrieb aus Edelstahl nachbauen lassen.
- Diverse Ausbesserungsarbeiten am neuen Lack lassen.
- 2 Monate Standzeit in der besten Zeit der Saison.
- € 10.000,- investiert aber zum Glück nochmal mit dem Schrecken davongekommen. Hätten grössere Stücke den Auslass verstopft oder ein Propellerblatt schwerwiegend beschädigt hätte das in den Bergen böse ausgehen können!

Ich empfehle allen Besitzern regelmässig mit einer Endoskopkamera das Innere des Topfes zu inspizieren. Anlässlich der 100h Kontrolle lässt sich das ja sehr einfach mit der Ventilsitzinspektion verbinden...

Einen defekten Topf kann man bei Gomolzig reparieren/nachbauen lassen oder , so wie ich, auch bei Chabord in Annecy (Frankreich).

Allzeit guten Flug.

Alex
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